Was ist Karate?- und was nicht ?

 

Karate ist:

die schnellste japanische Kampfsportart

ein durchdachtes System zur körperlichen Fitness

eine sichere Selbstverteidigung

eine hervorragende Disziplinschulung

Karate ist nicht:

 die schnellste Art jemanden totzuschlagen

  Boxen mit Händen und Füßen

 das Zerschlagen von Brettern und Ziegeln

 der sichere Weg zum gebrochenen Nasenbein

 


Karate (deutsch: "unbewaffnete Hände") ist ein fernöstlicher Kampfsport, bei dem die Gliedmaßen des Körpers zu natürlichen Abwehrwaffen ausgebildet werden.

Karate entstand vor etwa 2000 Jahren in China; über Okinawa gelangte es Anfang dieses Jahrhunderts nach Japan und wurde dort zu seiner heutigen Form entwickelt. Karate gilt als die wirksamste und systematischste Selbstverteidigung der Welt.

Wie im Judo gibt es auch im Karate Turnierkämpfe. Sie gehören zu den spannendsten Wettkämpfen.

Eine besondere Bedeutung kommt dem Karate als Körperschule zu, da neben einem gleichmäßigen Entwickeln aller Muskeln eine überdurchschnittliche Gelenkigkeit und Reaktionsfähigkeit entwickelt wird.

In mehreren fernöstlichen Ländern führte man Karate mit großem Erfolg an Schulen und Universitäten ein: Die Pädagogen entdeckten in diesem Kampfsport ein hervorragendes Mittel zur Persönlichkeitsbildung körperlicher wie auch geistiger Art. (In Japan sind die Mehrzahl der Karatelehrer Akademiker.)

In allen Übungsformen des Karate darf kein Angriff wirklich "durchkommen". Jeder Angriff muss, obwohl mit voller Kraft durchgeführt, wenige Zentimeter vor dem Zielpunkt "arretiert" werden. Das fordert und entwickelt ein sicheres Auge und höchste Präzision der Körperbewegungen.

Die Kampfsportart Karate besteht inhaltlich aus drei ’’Säulen’’: Kihon, Kata und Kumite.

Im  Kihon (’Grundschule’) werden Abwehr und Angriffstechniken einzeln und in Kombinationen ohne Partner im Vorwärts- und Rückwärtsgehen geübt. Hierbei kommen sowohl Handtechniken als auch Beintechniken zum Einsatz.

Die  Kata ist ein Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner, wobei jede Technik, jeder Schritt und jede Drehung genau festgelegt sind. Es gibt etwa 25 Katas im Karate; diese werden unterteilt in die 6 Grundkatas (Heian 1-5, Tekki 1), den 5 höheren Grundkatas (Bassai-Dai, Enpi, Hangetsu, Kanku-Dai, Jion) sowie den höheren Katas (z.B. Jin, Jitte Kanku-Sho, Bassai, Sho usw.)

Als  Kumite wird jede Form des Partnertrainings bezeichnet. Am Anfang wird mit genau festgelegten Techniken angegriffen bzw. abgewehrt. Später werden – mit zunehmendem Können der Übenden – die Formen freier; so sagt der Angreifer z.B. nur die Zielregion seines Angriffes an und der Verteidiger wehrt mit einer beliebigen, ihm zweckmäßig erscheinenden Technik ab. Die höchst und schwierigste Stufe ist das Jyu-Kumite, der freie Kampf.

 

 

Die 20 Regeln

 
In Japan werden die von Gichin Funakoshi aufgestellten 20 Regeln des für Karateka angemessenen Verhaltens als Shōtō Nijū Kun, wörtlich die 20 Regeln von Shōtō, wobei Shōtō der Künstlername Funakoshis war oder als Karate Nijū Kajō wörtlich die 20 Paragraphen des Karate bezeichnet. Im deutschen Karate vermischt sich der Begriff häufig mit dem der Dōjōkun, die eigentlich nur fünf zentrale Regeln umfassen und lange vor Funakoshi und mit Bezug auf alle Kampfkünste vermutlich von buddhistischen Mönchen in Indien aufgestellt wurden.

 

1. Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.

2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.

3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit

4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.

5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.

6. Es geht einzig darum, den Geist zu befreien.

7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.

8. Denke nicht, dass Karate nur im Dōjō stattfindet.

9. Karate üben heißt, es ein Leben lang zu tun.

10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.

11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.

12. Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

13. Wandle dich abhängig vom Gegner.

14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.

15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.

16. Sobald man vor die Tür tritt, findet man eine Vielzahl von Feinden vor.

17. Feste Stellungen gibt es für Anfänger, später bewegt man sich natürlich.

18. Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.

19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.

20. Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.

 


OBI Binden 


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